BOGESTRA

„Wissen durch Einblick!
Das Besuchswesen

Seit den 80er Jahren bietet die BOGESTRA für interessierte Besucher den „BOGESTRA-Erlebnistag“ an. Nach eigenen Aussagen etwas ‚angestaubt‘: Kinder wurden von zwei hauptberuflichen Fahrschullehrern an den jeweiligen Vormittagen betreut, allerdings ohne pädagogische Unterstützung durch die Lehrer, der das Gelernte kontrollieren, korrigieren oder bei Bedarf festigen könnte.

Mit dem neuen Besuchswesen möchte die BOGESTRA nun in Zeiten sinkender öffentlicher Mittel und dem Bestreben, sich „Fit zu machen“ für den europäischen ÖPNV-Markt, stärkere Imagearbeit betreiben. Denn nur wenn die Bürgerinnen und Bürger „ihr“ Nahverkehrsunter-nehmen als festen Bestandteil des öffentlichen Lebens sehen, so die Philosophie, in ihm einen Arbeitgeber, einen Ausbildungsbetrieb, einen millionenschweren Auftraggeber für regi-onale Unternehmen erkennen, stimmen sie der notwendigen Ausgabe öffentlicher Fördermittel zu und möchten weiterhin von „ihrem“ Busfahrer befördert werden. Alle am Projekt Betei-igten sind in unterschiedlichen Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt.
Das neue Konzept des Besuchswesens enthält:- ein spezieller, pädagogisch aufbereiteter Lehrfilm mit Elementen des „Erlebnistages“ (richtiges Verhalten in Bus & Bahn), einem Blick hinter die Kulissen und einem Ausblick auf die kommende    Möglichkeit,   „Fahrzeugbegleiter“ zu werden (BOGESTRA-prima-Projekt 2002) wird an angemeldete Schulen verschickt.
– einen Fragebogen mit ausgewählten Fragen aus den unterrichtsbegleitenden Materialien (muss von allen Schülern während des Besuchs bei der BOGESTRA ausgefüllt werden)
– neben einem Lehrer nimmt eine weitere Begleitperson am Besuch teil. Als Bonbon dürfen die jetzt vorbereiteten Kinder auch einmal selber auf dem Betriebsgelände das Steuer ,bzw. Kurbel ergreifen, um im Anschluss das Diplom zu bekommen. ‚Große‘ Besucher erhalten individuell aufbereitete Informationen, z.B. über spezielle ÖPNV-Themen wie Folgen von Streichungen öffentlicher Gelder. Über die Hälfte der Besuchergruppen werden vom BOGESTRA-Team aktiv angeschrieben und eingeladen. Dazu zählen u.a. politische Gruppen sowie Anwohner, die durch Umbaumaßnahmen, Linienerweiterun-gen usw. aufgeklärt und ‚überzeugt‘ werden sollen.

– Standardeinführungsvortrag (Zahlen, Daten, Fakten)
– Imagefilm mit ausführlichen, einzelnen Themenschwerpunkten
– themenbezogenen Informationstasche für alle Besuchergruppen.

Was sind bei soviel Service schon 20 Euro, die pro Gruppe erhoben werden?

üstra Hannover

Chronik der üstra-Kraftomnibusse selbst gemacht
Wir sind gut und es lohnt sich, dies auszudrücken!“

75 Jahre Linienbetrieb mit Kraftomnibussen in Hannover – diesem historischen Ereignis machte im Jahr 2000 die Weltausstellung EXPO Konkurrenz! Die Feier wurde deshalb zwei Jahre später unter dem Motto „77 Jahre Kraftomnibusbetrieb der üstra – 150 Jahre Nahverkehr in Hannover“ nachgeholt… 
… Im Zuge der Vorbereitungen eines Bus-Korsos durch Hannover mit zahlreichen neuen und alten Bussen der üstra (und befreundeten Unternehmen aus ganz Deutschland) und einem Tag der offenen Tür enstand dann die Idee einer Bus-Fahrzeugchronik. Vier Kollegen stellten eine umfangreiche Chronik der Kraftomnibusse zusammen, wobei sie neben der üstra-Archive auf private Sammlungen zugriffen. Bis auf ‚Scans‘ und Belichtung der Druckfilme wurden sämtliche Arbeitsschritte üstra-intern durchgeführt. Ehrenamtlich waren die Kollegen engagiert, lediglich Layout und Druck wurden extern vergeben. Ebenso durch Werbeanzeigen konnten die Herstellungskosten minimiert werden und durch den guten Verkauf der Bücher sogar wieder wettgemacht werden.
Das wunderschöne Druckwerk dokumentiert die Entwicklung der Busflotte von ihren Anfängen 1925 bis heute. Sie lässt die Vergangenheit eines Transportunternehmens Revue passieren und zeigt auf, wie sehr die üstra mit ihren Bussen ein Teil des Hannoverschen Stadtbildes und des Lebens der Bürger dieser Stadt geworden ist. Technikfreunde kommen natürlich auch nicht zu kurz: technische Details und damit technischer Fortschritt werden übersichtlich und systematisch dargestellt. Als Übersicht über den Wagenpark eines Busbetriebes ist sie derzeit die im deutschen Sprachraum beste Publikation, sowohl in inhaltlicher Struktur, Umfang der Information und Vollständigkeit als auch in der Qualität der drucktechnischen Aufbereitung!

MVV Mannheim

Mannheimer drehten Videofilm zur Unterstützung der
Ausbildung Fahrpersonal

Als Impuls für das Filmprojekt kann sicherlich die Tatsache, dass bei den Fahrschülern eine Durchfallquote von 50% vorlag, gewertet werden. So mußte überlegt werden, wie die Ausbildung zum/zur Stadtbahnfahrer/in vereinfacht werden konnte. Die Fahrlehrer setzten sich mit dem Ziel zusammen, diesem untragbaren Zustand Abhilfe zu schaffen. Im Verkehrsnetz gelten verschiedene Richtlinien, die EBO und die Vorschrif-ten des VDV, beim letzteren wird nach Sicht gefahren und bei der EBO nach Signalen. Gleiche Signalzeichen sagen hier oft das Gegenteil aus. Eine prob-lematische Situation!

Der Videofilm nimmt den Zuschauer ‚mit auf Strecke‘. Alle Haltestellen der entsprechenden Linie werden abgefahren und es wird konkret und ausführlich über die entsprechenden Lichtsignale, die zu beachten sind, gesprochen. Der Videofilm enthält diverse Erklärungen über Streckenabläufe im Liniennetz und die verschiedenartigen Anforderungen der Richtlinien nach VDV und EBO. Es bestehen nun deutlich mehr Fahrschülerinnen und Fahrschüler die Prüfungen. Das audio-visuelle Lernmedium kann viel schneller, leichter und nachhaltiger aufgenommen werden, als das ’nur‘ Gelesene. Die Ausbildung bei der MVV Verkehr AG ist unkomplizierter geworden und einfacher zu begreifen. Die Filmvoführung ist inzwischen fester Bestandteil der Ausbildung.

Rheinbahn AG Düsseldorf

„Excuse me, do you speak English?“
Eine Broschüre bei der Rheinischen Bahngesellschaft AG
von den kaufmännischen Auszubildenden

„Excuse me, do you speak english?“ Die kaufmännischen Auszubildenden des zweiten Lehrjahres der Rheinischen Bahngesellschaft entwickelten im Rahmen ihrer sogenannten Projektstunde eine Broschüre, um den Kolleginnen und Kolle-gen aus Vertrieb und Fahrdienst die leichte Englisch-Konversation mit Fahrgästen zu erleichtern oder erst zu ermöglichen. Die Projekt und damit auch Präsentationsgruppe in Hohenroda selbst setzte sich aus sechs pfiffigen Auszubildenden zusammen, die eine Projektleitung ernannten, über die eine unterstützende Verbindung zur Personalentwicklung sowie dem Ausbilder gehalten wurde. Beim Fahrertreff, einer Begegnung mit Austausch zwischen den Fahrer/innen und Betriebshofmanagement, gab es einen ersten Austausch über das geplante Projekt.

Von den Kolleginnen und Kollegen gab es wertvolle Tipps in Bezug auf den Inhalt der Broschüre. Der Austausch gewährleistete einen starken Praxisbezug: Die Broschüre enthält neben den englischen Begriffen und ihrer deutschen Übersetzung auch noch eine spezielle Lautschrift. Die Inhalte dieser Sprachzeitschrift sind eng dem Arbeitsalltag von Mitarbeiter/innen des Fahrbetriebes sowie des Kontroll- und Servicebereiches entnommen. Darüber hinaus enthält die Bro-schüre Informationen der Düsseldorfer Marketing & Tourismus GmbH über die Sehenswürdigkeiten der Stadt Düsseldorf, ihre Veranstaltungsorte, die Messe und den Flughafen. Außerdem noch weitere Infos über die Dienstleistungsangebote der Rheinbahn.

In einer Auflage von 2500 Exemplaren erschien mit Hilfe der hauseigenen Dru-ckerei die Englisch-Broschüre. Potentielle Nutzer/innen sind neben den Fahrerin-nen und Fahrern die Mitarbeiter aus den KundenCentern, Kollegen aus dem Sicherheits- Serviceteam, das Fahrpersonal der Tochterfirma sowie der Sicher-heitsfirma ISO.

Die Broschüre hat sich bereits bewährt: Inzwischen wurde schon eine zweite Auflage von 500 Exemplaren gedruckt!

 

LVB Leipzig

Frischer Wind

durch Leipziger Azubis in einer Servicestelle

Um bestimmte Bereiche ihrer Ausbildung so eng wie möglich an der Praxis zu orientieren, übernahmen Azubis der Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH für vier Wochen die Leitung einer Servicestelle. Das Projekt war ein glatter Erfolg: Die Kunden bescheinigten den jungen Menschen in einer Fragebogenaktion gute Noten für guten Service und viel Engagement und dies würdigten auch die Medien mit Beiträgen in Presse, Funk und Fernsehen. Die 16 bis 20-jährigen konnten sogar den Umsatz der Leitstelle steigern! Aber mal von vorn: Im Frühjahr 2002 traten die Auszubildenden mit ihrer Idee an die Ausbilder heran.

Gemeinsam mit dem Personalchef der LVB entwickelten sie dann das Konzept für einen solchen Praxiseinsatz. Im nächsten Step eigneten sich die Azubis in einem Seminar zielstrebig die notwendigen Kenntnisse wie Verkauf von Fahrscheinen, Vermittlung von Informationen über das Liniennetz, Tarife, Baustellen sowie den Abschluss von Abo-Verträgen und Jahreskarten an. Auch über die Struktur des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes mußten sie Bescheid wissen. Für die Leitung ihrer Servicestelle wählten die Auszubildenden eine ‚Geschäftsführung‘, ihren Dienstplan erstellten die Azubis selber. Nun konnte es losgehen: Vom 4. Bis 29. November 2002 übernahm ein Team von zwölf kaufmännischen Auszubildenden die Servicestelle in der Karl-Liebknecht-Staße. Im Vordergrund stand die Umsetzung des Service-Gedankens, deshalb wurde auf Anregung der Azubis eine Schnellkasse eingerichtet, die hauptsächlich dem Fahrscheinverkauf und kleineren Kundenberatungen diente.

Insgesamt stelle sich für die jungen Menschen ihre eigenverantwortliche und selb-ständige Arbeit als sehr anspruchsvoll, kommunikativ und interaktiv heraus. Bereits während ihrer Ausbildung konnten die Azubis wertvolle Praxiserfahrungen und nützli-che Einblicke für ihre künftige Arbeit gewinnen. Dass die Geschäftsführung der LVB weiteren Projekten dieser Art zustimmte, zukünftig sogar auch für die technischen Ausbildungsberufe, darf wohl als weiterer Beweis für den Erfolg dieser Idee betrachtet werden!