MVG München
Drehgestellhalterung nach Vorbild des Ochsenbratens
Bei den Münchnern werden Trambahngestelle kinderleicht gewendet
Früher wurden die schweren Drehgestelle aus den Trambahnen zum Bearbeiten auf Böcke und Paletten gestellt und zu jedem neuen Arbeitsschritt musste das Tonnenmonstrum mit einem Kran oder Gabelstapler umgewuchtet werden. Diese Zeiten sind für die Kollegen der Stadtwerke GmbH vorbei. Gemeinsam mit den Meistern und einem erfahrenen, kurz vor dem Ruhestand befindlichen Mitarbeiter als Seniorberater entwickelte das Team ein komplett neues Gefährt für die Aufnahme von Drehgestellen. Sowie für den Flugzeugbau der Flügelschlag des Albatros zum Vorbild genommen wurde, lag dieser Idee das Prinzip des Spanferkelbratens zugrunde. Warum sollte eine beidseitig gelagerte Achse, die das Spanferkel über dem Feuer rotieren lässt, nicht auch für ein Drehgestell ihren Zweck erfüllen? Nicht nur für den organisatorischen Ablauf entstehen erhebliche Vorteile, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen machte die Planung einer neuen Aufspannvorrichtung viel Sinn! Die Liste weiterer Vorteile ist beeindruckend: Zeiteinsparung pro Drehgestell 4 Stunden, das sind beim derzeitigen Arbeitsaufkommen 320 Stunden, entspricht € 19.840,-!
Wegfall von Leerlaufzeiten, die durch umständliches Hin- und Herkarren der Drehgestelle entstanden sind. Nur noch ein Mitarbeiter ist beim Hin- und Herbewegen des Drehgestelles nötig. Leicht, sauber und schnell erreicht man beim Sandstrahlen oder Lackieren alle Ecken und Winkel des Drehgestelles. Der Lackierer oder ein anderer Mitarbeiter kann sich ohne fremde Hilfe das Gestell so einstellen, dass er am Besten an das gewünschte Teil herankommt. Nachdem die technischen Zeichnungen erstellt und der Prototyp gebaut und getestet worden war, sind weitere Aufspannvorrichtungen „in Serie“ gegangen. Heute stehen sechs solcher Vorrichtungen in den Werkshallen der Stadtwerke München GmbH den Mitarbeitern zur Verfügung. Die BSAG hat bereits seit einigen Jahren dieses Problem für sich gelöst. Hier arbeiten die Kollegen in der Werkstatt mit einem sogenannten Heber, der mithilfe eines Hydraulikständers die Drehgestelle in die Höhe wuchtet.
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