DVG AG Duisburg

Tai Chi und Aromatherapie
Breite Palette an Gesundheitsangeboten bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG 

Hohe Fehlzeiten, eine steigende Rate an Beschwerden von KundInnen, hoher Suchtmittelkonsum der MitarbeiterInnen und eine Reihe weiterer ungünstiger Faktoren für die Gesundheitsentwicklung drängte im Jahre 1999 die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG zum konkreten Handeln: Durch die Initiative einer Mitarbeiterin des Unternehmens wurde daraufhin eine neue Stelle zur „Gesundheitsförderung“ eingerichtet.  Regelmäßige Gesundheitsangebote wie Stressbewältigungs- und Entspannungskurse, Raucherentwöhnung, Ernährungsberatung, Rückengymnastik im Hause gehören ebenso dazu wie externe Angebote, z.B. Hautkrebsvorsorgeuntersuchung, Schlaganfall-Info-Mobil oder das Allergie-Info-Mobil. Die Projektleiterin rechnet vor, dass durch die Erschaffung einer internen Stelle für Gesundheitsprävention eine Einsparung von DM 259.140,- im bisherigen Projektzeitraum (1999-2001) gemacht werden konnte, weil die allermeisten Leistungen eben nicht teuer eingekauft werden mussten. Zukünftig sollen weitere Gesundheitsthemen die MitarbeiterInnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG erreichen, die zum Teil fast experimentell klingen: Farb- und Aromatherapie, Tai Chi „Meditation in Bewegung“ – aber auch solch Klassiker wie Wirbelsäulengymnastik, Massage und Chiropraktiker sind mit dabei. Hoffentlich wird die Mitarbeiterin bei soviel Programm nicht selber vom Stress heimgesucht.

KVB Köln

Köln offensichtlich
Interne Kommunikation bei der Kölner Verkehrs-Betriebe AG 

Die Mitarbeiter/innen der Kölner Verkehrs-Betriebe AG traten mit einem Projekt an den Start, welches auf zwei Grundweisheiten beruhte:

1. Die Menschen sind das größte Potenzial eines Unternehmens und

2. Kundenzufriedenheit ist im Hinblick auf den zukünftigen ÖPNV-Markt ein notwendiges Thema.

Hieraus leitete die Projektgruppe den IKO-Arbeitskreis ab, was soviel heißt wie Interne Kommunikationsoffensive.  ServicemitarbeiterInnen, SachbearbeiterInnen, FahrerInnen, Verkehrsmeister, Schlosser und Elektriker aus dem Kernteam waren sich einig, das zunächst etwas zum aktuellsten Thema geplant werden müsste: Die Umbuchsituation des Unternehmens durch steigenden Wettbewerb. Ziel war es, MitarbeiterInnen über die Möglichkeiten, die sie auch, oder gerade aufgrund der bevorstehenden Veränderungen in alltäglichen Arbeitssituationen haben, zum Nachdenken anzuregen, um positiv zur Unternehmensentwicklung beizutragen. Na klar, am Vordringlichsten für die MitarbeiterInnen war Klarheit über die Entwicklung der Kölner Verkehrs-Betriebe und ihre persönliche Arbeitsplatzsituation. Dafür braucht es eine gute Informationspolitik. Dies wurde eingelöst, indem im August 2000 auf Anregung des IKO-Arbeitskreises eine Informationsveranstaltung des Vorstandes stattfand, zu der alle MitarbeiterInnen persönlich eingeladen wurden. Fragen konnten direkt an den Vorstand gerichtet werden und es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.

Eine andere Aktion auf Initiative des Arbeitskreises war eine Präsentation der besonderen Art. Auf Bildpaaren wurde dargestellt, wie durch eine positive Einstellung wesentlich dazu beigetragen werden kann, dass sich das Unternehmen sympathischer und kundenfreundlicher nach außen präsentiert. Beispiel: Das erste Bild zeigt eine herbeieilende Dame an der Haltestelle, die nach der Abfahrt noch im Bus mitgenommen werden möchte. Wie würden Sie entscheiden? Rechtes Bild: Der Fahrer entscheidet, dass der Fahrplan und die Verkehrssituation es zulassen, die Dame noch mitzunehmen. Für de KVB ein positiver Imagegewinn und für die Mitarbeiter Freude über ein Dankeschön. Nach der szenischen Darstellung mit lebendigem Austausch im Rahmen einer Teilbetriebsversammlung wurden auf allen Betriebsstellen Säulen aufgestellt, um die Bilder für alle noch lange präsent zu halten. Mittelfristig ist nun eine Kommunikationsoffensive mit den Kollegen der Stadtwerke Bonn geplant, in der es um die geplante Fusion und die daraus resultierende Veränderungen für die Mitarbeiter geht.

MVG München

Drehgestellhalterung nach Vorbild des Ochsenbratens
Bei den Münchnern werden Trambahngestelle kinderleicht gewendet

 

Früher wurden die schweren Drehgestelle aus den Trambahnen zum Bearbeiten auf Böcke und Paletten gestellt und zu jedem neuen Arbeitsschritt musste das Tonnenmonstrum mit einem Kran oder Gabelstapler umgewuchtet werden. Diese Zeiten sind für die Kollegen der Stadtwerke GmbH vorbei. Gemeinsam mit den Meistern und einem erfahrenen, kurz vor dem Ruhestand befindlichen Mitarbeiter als Seniorberater entwickelte das Team ein komplett neues Gefährt für die Aufnahme von Drehgestellen. Sowie für den Flugzeugbau der Flügelschlag des Albatros zum Vorbild genommen wurde, lag dieser Idee das Prinzip des Spanferkelbratens zugrunde. Warum sollte eine beidseitig gelagerte Achse, die das Spanferkel über dem Feuer rotieren lässt, nicht auch für ein Drehgestell ihren Zweck erfüllen? Nicht nur für den organisatorischen Ablauf entstehen erhebliche Vorteile, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen machte die Planung einer neuen Aufspannvorrichtung viel Sinn! Die Liste weiterer Vorteile ist beeindruckend: Zeiteinsparung pro Drehgestell 4 Stunden, das sind beim derzeitigen Arbeitsaufkommen 320 Stunden, entspricht € 19.840,-!
Wegfall von Leerlaufzeiten, die durch umständliches Hin- und Herkarren der Drehgestelle entstanden sind. Nur noch ein Mitarbeiter ist beim Hin- und Herbewegen des Drehgestelles nötig. Leicht, sauber und schnell erreicht man beim Sandstrahlen oder Lackieren alle Ecken und Winkel des Drehgestelles. Der Lackierer oder ein anderer Mitarbeiter kann sich ohne fremde Hilfe das Gestell so einstellen, dass er am Besten an das gewünschte Teil herankommt. Nachdem die technischen Zeichnungen erstellt und der Prototyp gebaut und getestet worden war, sind weitere Aufspannvorrichtungen „in Serie“ gegangen. Heute stehen sechs solcher Vorrichtungen in den Werkshallen der Stadtwerke München GmbH den Mitarbeitern zur Verfügung. Die BSAG hat bereits seit einigen Jahren dieses Problem für sich gelöst. Hier arbeiten die Kollegen in der Werkstatt mit einem sogenannten Heber, der mithilfe eines Hydraulikständers die Drehgestelle in die Höhe wuchtet.

 

 

Rheinische Bahngesellschaft AG

Der Mitarbeiter ist König
Service-Point für das Personal der Rheinischen Bahngesellschaft AG

 

Eigentlich klingt der Begriff „Dienstleistungsgedanke“ etwas abgedroschen. Wenn man ihn aber mit so schönen und treffenden Worten formuliert, wie die Projektgruppe der Rheinischen Bahngesellschaft es getan hat, füllt sich das Wort mit neuem Sinn: „Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter bei der Rheinischen Bahngesellschaft AG ist als wichtiger Kunde zu betrachten, auf dessen Wünsche, Sorgen und Bedürfnisse einzugehen ist.  „Dieser Gedanke war Grundlage der Projektidee, mit der die MitarbeiterInnen an den Start des prima-Wettbewerbes gingen. Der gesamte Bereich „Personal- und Sozialwesen“ sollte kompetenter Ansprechpartner in allen personellen und sozialen Angelegenheiten im Unternehmen sein. Eine Zentrale Stelle als Anlaufpunkt sollte geschaffen werden, um MitarbeiterInnen bei der Suche nach einem kompetenten Ansprechpartner im Hause behilflich zu sein. In einem gemeinsamen Workshop, bestehend aus allen MitarbeiterInnen des Personalbereichs, wurden in kleinen Arbeitsgruppen Vorschläge für die Umsetzung dieser Idee gesammelt. Das Ergebnis: ein „Servicepoint“, der mit Unterstützung der Personalentwicklung, den Handwerkern, Architekten und anderen geplant und gebaut wurde. Gründlich wurden die MitarbeiterInnen auf die neue Aufgabe am Servicepoint vorbereitet – durch Gespräche, Job-Rotation, Schulungen für Kommunikation, Körpersprache und Gesprächsführung – denn die Anforderungen an die Fachkraft waren hoch.

Der Kunde hatte jetzt nur noch eine Anlaufstelle, benötigte Bescheinigungen konnten gleich mitgenommen und Termine mit dem zuständigen Sachbearbeiter sofort vereinbart werden. Ein Gesamtüberblick im Personalbereich war unerlässlich. Als im November 2000 der Servicepoint eröffnet wurde, erntete er in allen Unternehmensbereichen positives Feedback. Sein Aufgabenbereich wird ständig erweitert und die Kolleginnen und Kollegen aus dem Personal- und Sozialbereich möchten mit der neuen „Visitenkarte“ des Unternehmens eine Vorreiterrolle übernehmen, um den Servicegedanken weiter ins Unternehmen zu tragen.

SSB AG Stuttgart

Einsatz von Lernsoftware
Stuttgarter verbessern die Aus- und Weiterbildung

Eine bessere Aus- und Weiterbildung im Fahr- und Betriebsdienst bei gleichzeitiger Kostensenkung – ist das überhaupt möglich? Die Stuttgarter Straßenbahn AG (SSB) hat dieses Zauberstück ganz ohne Tricks und doppelten Boden hinbekommen. Es ist vielleicht schwer zu erraten, dass dies nur möglich wurde durch den Einsatz eines Mediums, welches inzwischen in fast allen Arbeitsbereichen einen führenden Stellenwert erlangt hat: dem Computer. Mithilfe eines Computer-Lernprogramms soll fortan die Aus- und Weiterbildung im Fahr- und Betriebsdienst unterstützt werden. Ergänzend zum bestehenden Fahr- und Verkehrssimulator werden einige Lernprogramme entwickelt mit den Modulen:

-Zugbeschreibung
-Zugbedienung und Störungsmanagement
-Weiterbildung Verkehrsmeister
-Weiterbildung Betriebswerkstatt.
Diese relativ neue Lernform, bekannt unter dem Begriff „e-learning“, musste erst einmal im Hause um Akzeptanz werben. Unterstützung bei der Umsetzung außerhalb der Projektgruppe gaben neben den Hallenmeistern der Betriebshöfe der technische Vorstand der SSB. Die Projektgruppe selber setzte sich zusammen aus Vertretern des Aufsichtsdienstes, der Betriebshöfe, der technischen Büros, der Werkstätten und natürlich der Fahrschule. Die Vorteile des computergeschützten Lernprogramms liegen auf der Hand: In manchen Bereichen gibt es erstmals offizielle Ausbildungsunterlagen, ein zwischen Technikern und Aufsichtsdienst abgestimmtes und ausgearbeitetes Störungsmanagement von Schienenfahrzeugen und vor allem ein größeres Hintergrundwissen über Abläufe anderer Unternehmensbereiche. Vor allem aber brachte das Projekt eine Verkürzung der Ausbildungszeit durch Integration des Mediums in das Ausbildungskonzept.