LVB
Das Spar-ABC
Bei dem Projekt der Leipziger Verkehrsbetriebe spielten die Reinigungsdamen eine wichtige Rolle! Sie waren es nämlich, denen im Verlauf ihres Dienstes auffiel, dass das Licht in einigen Büros nach Feierabend noch leuchtet. Aber auch Werkstattmitarbeitende wunderten sich über hell erleuchtete abgestellte Fahrzeuge mitten in der Nacht.
Wenn sie sich diese „nachtaktiven“ Kolleginnen und Kollegen im Laufe ihrer Arbeitszeit trafen, tauschten sie sich rege über diese „Energieverschwendung“ aus und überlegten gleichzeitig, was gegen diese Energieverschwendung getan werden könnte.
So informierten sie die direkten Vorgesetzten, Center- und Geschäftsleiter und liefen damit offene Türen ein. Erste konzeptionelle Gedanken wurden gesammelt und der Unternehmensleitung unterbreitet.
Die Unternehmensleitung war so sehr von den Ideen und der Präsentation der Mitarbeitenden angetan, dass es den Status „TOP-Projekt“ bekam.
Jetzt ging es an die Feinarbeit. Es wurden 3 Arbeitsgruppen zum Thema „Energiesparen“ gebildet:
1. Fahrstrom,
2. Kraftstoff und
3. Liegenschaften.
In jeder Arbeitsgruppe arbeiteten die Experten des jeweiligen Bereichs. Da Kostensteigerungen in Form von Energiepreiserhöhungen nicht beeinflusst werden können, bleibt nur die Möglichkeit, den Verbrauch zu senken. Also wurde in der Arbeitsgruppe 1- Fahrstrom als erstes der technisch begründete jährliche Energiebedarf ermittelt und mit den Ist-Werten verglichen. Die Werte waren nicht identisch, Einsparpotentiale wurden sichtbar.
Der Arbeitsgruppe 2 – Kraftstoffe stand das Aufspüren und Abstellen der Ursachen von ineffizientem Kraftstoffverbrauch im Fokus. Mit Hilfe des Messprogramms „Open Matics“ konnten Verbrauchsmesszahlen auch am stehenden Fahrzeug ermittelt werden. Ein weiterer Punkt war das Fahrverhalten des Fahrpersonals. Hier war der Einbau von Momentan-Verbrauchsanzeigern hilfreich. Die Arbeitsgruppe 3 – Liegenschaften kümmerte sich bei Neuanschaffungen um energieeffiziente Geräte oder z. B. die Ablösung von Heizöl durch Fernwärme.
Zudem wurde viel Wert auf Einbeziehung und aktiver Teilnahme aller Mitarbeitenden beim Energiesparen gelegt. Dieser Anspruch brachte eine anspruchsvolle Kommunikationsaufgabe mit sich. Trotz allem hat sich der Einsatz gelohnt! Erste Zahlen berichten von z. 1170 gesparten MWh , dies entspricht einem Energieverbrauch von 348 Privathaushalten im Jahr.

Die Folge: Die Kundenbeschwerden schnellten in die Höhe.
Alltagssituationen im Bus. In Osnabrück gibt es die HHO – Heilpädagogische Hilfe Osnabrück. Viele Mitarbeitende dieser Einrichtung nutzen die Busse der Stadtwerke OS, verstärkt natürlich die Linie zur HHO. Diese Strecke wurde immer unbeliebter, bei den Kolleginnen und Kollegen der Stadtwerke, aber auch bei den Mitarbeitenden der HHO. Schwierige Situationen ergaben sich, beidseitig. Grund dafür war sicherlich das oft „seltsame“ Verhalten dieser speziellen Fahrgäste mit dem die Busfahrenden nicht umgehen konnten, andererseits aber auch die Verhaltensweisen der Busfahrenden, die nicht immer angemessen waren.
Auf die Idee kamen Mitarbeitende der technischen Ausbildungswerkstatt. Sie besuchten privat die Messe „Maker Faire“ in Hannover. Da sie selber privat große Bastler sind, überlegten sie, ob es nicht möglich wäre, die gut ausgestattete Lehrwerkstatt auch an den Wochenenden zu nutzen und den Mitarbeitenden der üstra zur Verfügung zu stellen. Denn jeder hat ja mal privat einen Auftrag, zur Durchführung aber nicht unbedingt das richtige Werkzeug oder das nötige Know how dafür
Um einer Fahrdienstuntauglichkeit entgegen zu wirken, hat die o. g. Gruppe das Fahrpersonal und ihre Wünsche in den Mittelpunkt gestellt. Aus ihren Wünschen wurde ein entsprechender Fragebogen entwickelt. Das Ergebnis dieser Befragung war eine kleine Überraschung. Denn als belastend stellte sich nicht allein die Länge eines Dienstes heraus. Vielmehr wirkten sich hohes Verkehrsaufkommen, Verspätungen, Fahrzeugwechsel im Dienst, unterschiedliche Dienstanfangs- und Dienstendorte als Stressverstärker aus.