Stadtwerke Osnabrück

 

Voneinander – Miteinander: Wir fahren Busschlau!

Die Präsentation der Stadtwerke Osnabrück startete sprachlos! -in der Gebärdensprache. Über den Köpfen des Publikums waren förmlich die „???“ zu sehen, denn dieser „Sprache“ sind die meisten nicht mächtig. Die Übersetzung sensibilisierte die Zuhörer und Zuschauer auf eine ganz besondere Kundschaft im ÖPNV: Menschen mit Behinderungen. Dabei war es egal, ob geistige oder körperlich Behinderung, die Osnabrücker boten quasi einen Perspektiv-Wechsel an. Die Idee für dieses Projekt entstand durch gewöhnliche Petra Coddington FotografenmeisterinAlltagssituationen im Bus. In Osnabrück gibt es die HHO – Heilpädagogische Hilfe Osnabrück. Viele Mitarbeitende dieser Einrichtung nutzen die Busse der Stadtwerke OS, verstärkt natürlich die Linie zur HHO. Diese Strecke wurde immer unbeliebter, bei den Kolleginnen und Kollegen der Stadtwerke, aber auch bei den Mitarbeitenden der HHO. Schwierige Situationen ergaben sich, beidseitig. Grund dafür war sicherlich das oft „seltsame“ Verhalten dieser speziellen Fahrgäste mit dem die Busfahrenden nicht umgehen konnten, andererseits aber auch die Verhaltensweisen der Busfahrenden, die nicht immer angemessen waren.
So entstand die Idee, Unsicherheiten auf beiden Seiten abzubauen, ein besseres Miteinander zu erarbeiten und zwar in Form eines gemeinsamen Projektes mit den Stadtwerken OS und der HHO. Ziel war, Menschen mit Behinderung durch Schulungen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu erleichtern und ihnen so die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Denn Mobilität stellt einen zentralen Bestandteil eines selbständigen und selbstbestimmten Lebens dar. Gleichzeitig wurde die Absicht verfolgt, den Kolleginnen und Kollegen des Fahrdienstes Verständnis für die Situation von Menschen mit Behinderung zu schaffen, Berührungsängste sollten abgebaut werden.Petra Coddington Fotografenmeisterin
Projektinhalte wurden gemeinsam mit Mitarbeitenden der HHO mit und ohne Behinderungen und der Stadtwerke herausgearbeitet. Schon während dieser gemeinsamen Arbeitsphase wurden Hemmungen und Vorurteile auf beiden Seiten langsam abgebaut. Inzwischen sind die ersten Schulungen erfolgreich absolviert und es konnte eine positive Resonanz gezogen werden: die Mitarbeitenden der HHO fühlen sich ein Stück mehr beachtet und unterstützt, die Kolleginnen und Kollegen des Fahrdienstes wurde das Verständnis und Bewusstsein geschärft, Hemmungen und Ängste abgebaut.
Für das Publikum gab es die Möglichkeit sich per „Alterssimulationsanzug“ oder Simulationen für Höhr-, Seh- und Koordinationseinschränkungen, in die Perspektive von mobilitätseingeschränkten Personen zu versetzen. Wer diese Möglichkeit wahrgenommen hat, dem wurde klar: Alt werden ist nix für Feiglinge! (O-Ton aus der Präsentation der BSAG).