VGF Frankfurt

Frankfurt071Gesundheitswoche von Kollegen für Kollegen  
Das Thema „Gesundheitsmanagement“ wird in den Unternehmen immer wichtiger – auch bei der VGF in Frankfurt.

Aber wie die Kollegen, von der Wichtigkeit des Themas überzeugen und zu eigenem Handeln animieren? Diese Frage stellte sich eine im Frühjahr 2006 gebildete Arbeitsgruppe in den Stadtbahnwerkstätten bei der VGF. Die Gesundenquote entwickelte sich nicht gut, und das obwohl eine Vielzahl von Angeboten durch das Unternehmen unterbreitet wurde. Um auf diese Angebote aufmerksam zu machen, entschied sich die Arbeitsgruppe selbst eine „Gesundheitswoche“ vor Ort durchzuführen. Als Partner konnten u.a. die AOK oder Messe Marathon gewonnen werden. Das Thema Gesundheit wurde auf verschiedenen Ebenen behandelt: Gesundheitschecks, Ernährungsberatung, gemeinsames Radfahren und Laufen, Hautuntersuchung sowie zahlreiche Informationen zu den Themen Umgang mit Stress und Arbeitssicherheit standen auf dem Programm. Ein Nichtrauchertag rundete das Angebot ab. 

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Eine deutlich größere Anzahl der Beschäftigten kommen nun mit dem Fahrrad zur Arbeit, private Lauftreffs sind entstanden bzw. haben sich vergrößert.
Einige Kolleginnen und Kollegen konnten sich sogar das Rauchen abgewöhnen! Die krankheitsbedingten Fehlzeiten im Fachbereich haben sich erheblich reduziert.
So sank im Vergleich zum Vorjahr die Krankenquote in den Stadtbahnwerkstätten im Jahr 2006 von 7,9 % auf 6,7 %. Dies entspricht einem Rückgang der krankheitsbedingten Fehlzeiten um 855 Arbeitstage und somit einer Produktivitätssteigerung in Höhe von rd. 170.000 Euro! Auf vielfältigen Wunsch wird die Gesundheitswoche in den Stadtbahnwerkstätten im Jahr 2007 wiederholt – weitere Fachbereiche der VGF möchten ebenfalls ähnliche Aktionen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbieten.
Ausschlaggebend für den Erfolg war nach Ansicht der Beteiligten die direkte Motivation zum Mitmachen durch die eigenen Kollegen!

 

ssb Stuttgart

Stuttgart072Ein Straßenbahnwagen als Veranstaltungsraum  
Einem Nachwuchsteam aus Stuttgart gelang es, vorhandene Seminarraumkapazitäten des Unternehmens um eine außergewöhnliche Alternative zu erweitern:

Ein ausgemusterter Straßenbahnwagen der Reihe GT 4 dient fortan als Seminar- und Veranstaltungsraum und wird aufgrund seiner Attraktivität sogar an Dritte vermarktet. Bei der Umsetzung der Idee ging das junge Nachwuchsteam neue Wege. Mit dem Betrieb einer erlebnispädagogischen Hoch- und Niedrigseilanlage auf dem Freigelände des SSB-Veranstaltungszentrums „Waldaupark“ will das Unternehmen seit 2004 die Nutzung des Geländes verbessern. Immer wieder kam es jedoch zu Engpässen bei den Seminarräumen. Nun war guter Rat teuer! 

Eine Projektgruppe des SSB-Führungsnachwuchsprogramms „Führen Lernen“ nahm sich dieser Thematik an. Dabei drohte das Praxisprojekt schon zu Beginn zu „scheitern“, denn die Teammitglieder fanden in ihren Kreativsitzungen zunächst keinen überzeugenden Ansatzpunkt für die Lösung des Problems: Dann kam in einer Pause der Durchbruch: Ein alter Straßenbahnwagen sollte aufgrund eines Rahmenbruchs aussortiert werden. Warum diesen nicht nutzen? Nach allen Regeln der (Projektmanagement-)Kunst wurde der Umbauprozess und Trans-port geplant. Aufgaben wurden benannt, Stolpersteine identifiziert, Kosten kalkuliert und Arbeitsaufträge vergeben. Damit nichts verloren geht, griffen die cleveren Nachwuchsmanager auf selbst gefertigte Klötze zurück, auf denen die wichtigsten Aspekte vermerkt wurden. So entstand ein außergewöhnlicher Projektstrukturplan, ganz ohne EDV-Einsatz! Auf vielen Ebenen kann das Ergebnis als profitabel bezeichnet werden. Neben der Förderung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Werkstätten, Liegenschaften, Soziales und Bildung, Waldheim und Datenverarbeitung hat der neue Seminarraum die Attraktivität des Veranstaltungszentrums Waldaupark enorm gesteigert! Besondere die „kleinen Gäste“ freuen sich dabei darüber, dass viele „Originalfunktionen“ der Straßenbahn, wie Klingel, funktionsfähig blieb.

 

LVB Leipzig

Leipzig07So fällt die Bearbeitung der „Zungenkästen“ leicht!
Bis zur Prima-Jahreskonferenz konnten viele Teilnehmer wenig mit dem Begriff der „Zungenvorrichtungskästen“ anfangen.

Dabei fahren alle Nutzer der Straßenbahnen regelmäßig darüber, wenn Weichen befahren werden. Welche Probleme bei der Montage dieser tonnenschweren Kästen auftreten und wie diese gelöst werden können, demonstrierte das Team der LVB-Tochter IFTEC sehr anschaulich und kompetent. „Früher“ wurden die bis zu neun Meter langen Werkstücke zur Bearbeitung auf Böcke gelagert und mit Hilfe eines Laufkranes über den Schwerpunkt gezogen und gekippt, um ihn überall bearbeiten zu können. Das Drehen entsprach dabei häufig einem plötzlichen „Umschlagen“, verbunden mit großem Lärm, über den sich auch die Kollegen aus anderen Werkstattbereichen beschwerten. Dies war außerdem sehr gefährlich. Zusätzlich kam es häufig zu Verschiebungen und Verwindungen im Material mit der Notwendigkeit des Nacharbeitens.

In etlichen Stunden akribischer Tüftelei suchten Mitarbeiter nach einer Lösung, um den Zungenvorrichtungskasten stufenlos drehen und in jeder Stellung arretieren zu können. Zunächst waren einige Kollegen sehr skeptisch, ob eine solche Verbesserung möglich ist. Mit viel probieren entwickelte die Gruppe eine Halterung mit Motorsteuerung, die den Anforderungen gerecht wird. Sie bewährt sich seit über einem Jahr und keiner der ehemaligen Skeptiker möchte wieder zur alten Technologie zurückkehren. Durch das stufenlose Drehen entfallen jetzt etwa Zwangshaltungen beim Schweißen. Die Gefahrenquellen konnten minimiert und zusätzlich technische Vorteile realisiert werden: Das Werkstück wird jetzt optimal vorge-wärmt, wodurch eine wesentlich gleichmäßigere Schweißnaht erzielt wird.Zur Freude des Unternehmens hat sich obendrein noch die Bearbeitungszeit um rund 15 Prozent verkürzt, denn die Drehvorrichtung wurde so in den Arbeitsprozess integriert, dass möglichst kurze Transportwege anfallen. Ein schöner Erfolg!

KVB Köln

Köln071Oft geht’s selbst am besten!
Wir kennen das: Wenn es schneit, muss schnell geräumt werden.

Dieser Service sollte jedoch möglichst preiswert sein. Nachdem es Beschwerden über die Arbeit der eingesetzten Fremdfirmen gab, entwickelten KVB-Beschäftigte der technischen Gleispflege ein Konzept, das zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Qualitativ guter Winterdienst, gekoppelt mit Einsparungen und Erhöhung der eigenen Effizienz! Bekanntlich interessiert den Kunden nicht sehr, wer für Schlechtleistung verantwortlich ist. So fielen die Beschwerden über den Winterdienst auf die Arbeit der KVB zurück. Gleichzeitig ging die Sorge um, dass im Rahmen der Restrukturierung Personal im eigenen Bereich abgebaut werden muss. Ein Team aus Gleismeistern, Dienststellenleitern, Arbeitsvorbereitern und Betriebsräten entwickelte die Idee, den gesamten Winterdienst mit eigenem Personal durchzuführen. Aber es musste sich rechnen!  Das Team machte sich daher Gedanken über die Gestaltung der Einsatzgebiete im Stadtbahn-Streckennetz, den Fahrzeugbedarf und die technische Ausrüstung bzw. Betriebsmittel sowie den Personalbedarf. Die Haltestellen und ihre spezifischen Gegebenheiten, wie Treppen, Rampen etc. mussten dabei berücksichtigt werden.

Das ganze wurde in Aufgabenlisten und Dokumentationen gefasst uns kalkuliert. Das Ziel konnte aber nur erreicht werden, wenn alle Beteiligten die notwendige Einsatzbereitschaft und Flexibilität einbringen, um die Aufgaben zusätzlich zu übernehmen. Es gelang! Heute existiert Einsatzgruppe, die pro Schicht immerhin aus 57 Mitarbeitern und 27 Fahrzeugen besteht. Die Beschäftigten wurden entsprechend auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet. Dank neuer Verfahren und Verbesserung der eigenen Abläufe ergab eine Kostenermittlung ein Einsparungspotenzial von ca. 150.000 Euro pro Jahr. Genauso wichtig ist jedoch die Tatsache, dass die Mitarbeiter Verantwortung übernahmen – für sich und den Bereich! Hier misst das Projektteam Werten wie Teamarbeit, Vertrauen und Zusammenhalt eine bedeutende Rolle zu.

 

üstra Hannover

üstra071Eigenentwickelte Videotestverfahren für Einstellungen bei der üstra
Mit komplett eigenen Bordmitteln haben Mitarbeiter der üstra einen Videotest für BewerberInnen zum Fahrdienst bzw. zur „Fachkraft im Fahrbetrieb“ erstellt.

Anhand nachgestellter Szenen aus dem Alltag des Fahrdienstes werden Handlungsalternativen bewertet – wichtige Entscheidungshilfen für die Personalauswahl. In einigen Unternehmen wird bereits erfolgreich mit Video-Test bei der Einstellung gearbeitet. „Unser Ziel war es, einen aktuellen, kundenorientierten und realistischen Film zu erstellen“, so das Projektteam. Hierzu musste viel „Gehirnschmalz“ in Auswahl und Design der Szenen gesteckt werden.   Es sollten kritische Situationen aus dem Berufsalltag der Fahrerinnen und Fahrer gezeigt werden, um bei den Bewerbern ein Bewusstsein für die verantwortungsvolle Tätigkeit zu wecken. Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Deeskalation, Stressverhalten, persönliche Belastbarkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Loyalität und Zivilcourage sind dabei die entscheidenden Auswahlkriterien für diesen Beruf.

An drei Drehtagen wirkten Auszubildende, KollegInnen aus der Verwaltung sowie der Sparte Bus- und Stadtbahn mit. Auch Verwandte, Kinder und Großkinder wurden mobilisiert, um das Video realitätsnah zu gestalten. Selbst der Regisseur konnte aus den eigenen Reihen gewonnen werden: Ein ehemaliger Fahrlehrer, der bereits Erfahrung in der Erstellung von Filmen aus dem Unternehmen vorweisen konnte.In einem Fragebogen werden zu den einzelnen Szenen Fragen gestellt, die schriftlich beantwortet und schlüssig begründet werden müssen. Diese Form stellt den Bewerber im Vergleich zum früheren Multiple-Choice-Verfahren vor eine größere Herausforderung. Seit der Fertigstellung ist der Eignungstest bereits bei 44 Stadtbahn- und Busfahrern zum Einsatz gekommen. Neben der immensen Einsparung durch Selbstproduktion hat das Video mit Bildern der modernen Flotte der üstra einen hohen Identifikationseffekt. Die Reaktionen der Bewerber waren bisher durchweg positiv: Trotz der angespannten Testsituation war das eine oder andere Mal sogar ein Schmunzeln zu entlocken.