Sandstaubabsaugung

Rote Augen, Darth Vaders Atemgeräusche, Nasenbluten. Die BSAG-ler machten dem PRIMA Publikum schnell klar, dass Sandstaub in Bezug auf die Gesundheit nicht zu unterschätzen ist!
Straßenbahnen benötigen Sand zum Beschleunigen und insbesondere zum Bremsen. Der Sand erhöht die Haftung zwischen Rad und Schiene. Ohne Sand würden die Radreifen auf der Schiene ins Gleiten kommen, die Gefahr einer Entgleisung steigt. Damit immer genügend Sand im Fahrzeug vorhanden ist, muss es regelmäßig mit Sand betankt werden. Beim Sandtransport vom Sandsilo zum Zwischensilo und dann vom Zwischensilo ins Fahrzeug, kommen die Sandkörnchen in Bewegung und Reiben aneinander. Durch die Zerreibung kommt es zur Staubentwicklung. Der Sandstaub sammelt sich in sog. Staubnestern.
Beim Herausziehen der Befüllspitze nach dem Tanken kann der Staub entweichen und die Werkstattmitarbeiter*Innen stehen quasi im Nebel. Obwohl die Testmessungen der BG Werte unterhalb der Wertgrenzen ergeben haben, klagten die Betroffenen Kolleg*Innen über Hustenanfälle, Nasenbluten, Juckreiz oder rote Augen an den Besandungstagen. Es gab in der Vergangenheit viele Versuche, diesem Problem beizukommen, eine praktikable Lösung gab es leider nicht. Selbst Firmen mit den Schwerpunkten „Absaugung, Luftbewegung etc. „ mussten passen.

Der reine Zufall kam den BSAGlern zu Hilfe. Beim Einbau einer Dieselabsaugung für KOM, kam die Idee auf, die Sandstaubwolke erst umzuleiten und erst dann abzusaugen. Gemeinsam mit zwei Fremdfirmen haben die Kolleg*Innen tatsächlich eine Idee entwickelt, die als Pilotprojekt in der Betriebswerkstatt Neue Vahr mit Erfolg umgesetzt wurde. Die Sandstaubwolke wird durch einen Luftstrom, bzw. Luftschleier umgeleitet und dann abgesaugt. So ist der Sandstaub nicht mehr im Bereich der Mitarbeiter*Innen. Ab sofort gibt es keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Sandstaub mehr.